Entdeckungsreise auf der Havel – Neue Tour für SUP-Fans

Sonntag, endlich Sonntag. Für mich der schönste Tag der Woche. Alles bewegt sich heute etwas langsamer: ausschlafen, langes Frühstück und sich intensiv Zeit für sich, Freunde und Familie nehmen. Und was für ein Glück, dass heute auch noch der sonnigste und wärmste Tag der Woche ist. Also raus mit uns. Raus in die Natur und den Frühling auf der Haut spüren. Und heute haben wir etwas besonderes vor. Wir gehen auf Entdeckungstour im Umland von Potsdam. Und das nicht zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Auto, sondern – für mich ganz neu – mit dem SUP auf der Mittleren Havel. Ich fühle mich jetzt schon wie eine kleine Abenteurerin, die ein unbekanntes Terrain entdeckt. Also SUP, Proviant und Mops eingepackt und los geht’s.

Mehr Natur geht nicht

In Groß Kreutz, in der Nähe von Götz, angekommen tut sich erstmal die Frage des besten Einstiegs auf. Doch Hilfe ist sofort zur Stelle: Ein netter Angler, der just in diesem Moment vorbeikommt weist uns den richtigen Weg und siehe da, sogar ein kleiner Steg wartet bereits auf uns. Perfekt! Wir steigen auf und los geht’s, mit Blick in die Ferne und Vorfreude im Bauch. Unser Tour beginnt behutsam, in einem gemütlichen Tempo. Denn hier, in einem Seitenarm der Havel, ist es noch nicht tief und einige Baumstämme ragen aus dem Wasser von unten an die Oberfläche. Es hat es etwas mystisches und kunstvolles, wie die Natur hier die Landschaft „geschmückt“ hat. So fahren wir zum Beispiel wie durch ein geöffnetes Tor von Bäumen raus auf die Havel. Sie erstreckt sich weit und ruhig vor uns. Jetzt, in der Vorsaison, ist es noch sehr leer hier auf der Wasserstraße. Keine Boote, die unseren Weg kreuzen. Wir sind allein, nur wir und die Natur, die Sonne auf der Haut und der Wind, der uns leicht von hinten antreibt. Nein, allein stimmt nicht ganz. Eine Menge Tiere begleiten uns auf unserer Tour: Schwäne, quakende Frösche, Kormorane und sogar eine Schlange schlängelt sich über unseren Weg. Mehr Natur geht nicht.

Abseits der bekannten Wege

Jetzt werden wir mutig, wir biegen von der Wasserstraße ab in eine schmalen Seitenarm, zu schmal für Boote, am Ufer sehr verwachsen und verwildert. Unter der Wasseroberfläche sehe wir bereits die ersten Seerosen, die ihre Köpfe Richtung Oberfläche neigen. Bald wird der Weg schwerer zur passieren sein. Aber jetzt ist er noch für uns offen. Wir paddeln behutsam weiter, auf dem spiegelglatten Wasser, durch die Pflanzen hindurch, die teilweise wie Lianen aussehen. Spätestens jetzt fühlt man sich wie Indianer Jones unterwegs im Jungle. Wir wissen nicht, wo der Weg hinführt und ob wir hier überhaupt weiterkommen. Aber genau das macht ja den Reiz aus. Es wird abenteuerlich. Und tatsächlich müssen wir einmal aussteigen und an Land weiter. Aber gar nicht weit können wir bereits wieder unsere SUPs zu Wasser lassen.

Neue Wege, neue Bekanntschaften

Paddeln macht auch den mutigsten Abenteurer irgendwann hungrig. Daher ist jetzt Zeit für eine wohlverdiente Mittagspause. Und während wir da sitzen, wir unseren Proviant verspeisen und Mops Muffin sich freut wieder sicheren Boden unter den Pfoten zu haben, sind wir jemanden aufgefallen. Vom Gartenzaun begrüßt uns die Gründerin des ersten Wasserwanderweges auf der Havel, wie sie uns erzählt. „Zwischen Ketzin und Götz ist eine Rundtour mit 10 Anlaufpunkten beschrieben, welche man durch mithilfe einer Karte oder App mit dem Kanu abfahren kann.“ So will sie den Tourismus in die Region bekommen. Denn die ist auf jedenfall sehenswert. Ganz wichtig ist ihr dabei, der richtige Umgang mit der Natur. Eine tolle Idee. Nachzulesen: www.die-havel.de/Havelkanu.html
Ich liebe diese spontanen Begegnungen und den Austausch mit Menschen, denen man anmerkt wie Ihnen die Natur am Herzen liegt und sie diese bewahren wollen.

Wir setzen unsere Reise fort. Es geht nun wieder zurück. Mittlerweile sind wir 4 Stunden unterwegs. Müde, aber glücklich. Es war eine tolle Tour durch eine wunderschöne Landschaft, die uns an diesem Tag Ruhe und Zufriedenheit geschenkt hat.