09.07.2017 – der große Tag

06:00 Uhr … *drrrrrrring, drrrrrring*
Der Wecker klingelt. Aufstehen. Noch einmal kurz die Snooz-Funktion genutzt…dann heißt es Zähne putzen und reichhaltig Frühstücken: Haferflocken, Hanfpulver, Chiasamen, Leinsamen, Mandeln, zerkleinerte Äpfel, Quark und Wasser.
Nachdem wir das Frühstück zu uns genommen haben packen wir unsere sieben Sachen und springen ins Auto. Vorbereitung ist die halbe Miete, also müssen Essen und Trinken mitgebracht und gut verpacken werden. Nüsse, Bananen & Co verschwinden im wasserfesten Rucksack. Außerdem haben wir zwei 1,5l Wasserflaschen mit Wasser und jeweils einer Brausetablette „Frubiase“ präpariert, dazu noch den Camelbag-Trinkrucksack mit 2l Wasser.
An der SUP TRIP Station angekommen bereiten wir die Boards vor und genießen erstmal die Ruhe, die uns umgibt.

Es geht los!

Danach beladen wir die Boards mit all unseren Sachen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, wie wir finden!

Da ich leidenschaftlicher Angler bin, musste bei der großen Tour auch die „Peitsche“ und eine kleine Köderbox mit. Ich hatte mich für das Touringboard von Starboard 12’6″ x 29″ entschieden und meine Freundin für das Touringboard von Norden mit gleichen Maßen. Beide Boards sind sehr stabil und man kann als geübter Fahrer locker Wellen von der Seite getrost entgegenblicken, und denen von Vorne sowieso. Wir entschieden uns, die Tour um Potsdam gegen den Uhrzeigersinn zu fahren und nach Nord-Osten zu starten.
Von der SUP TRIP Station sind wir los über die „Alte Fahrt“, den Tiefen See, vorbei an der historischen Glienicker Brücke, wo man sich mit dem ganzen Morgennebel und der mystischen Ruhe die damaligen Agenten gut auf der Brücke vorstellen konnte!
1. Trinkpause!
Dann sind wir durch den Jungfernsee vorbei an der Robinsoninsel gepaddelt.
2. Trinkpause!

Ab in den Sacrow-Paretzer-Kanal!

Da sich dieser sehr ziehen kann ist es von Vorteil, dass man vorher „Kräfte sammelt“, um ihn dann hinter sich zu lassen. Es war glücklicherweise kein Westwind zu erwarten, der uns im Kanal das Leben schwermachen hätte können. Außerdem sind um diese Uhrzeit noch nicht so viele Schiffe und Freizeitkapitäne zu erwarten, die unangenehme Wellen im Kanal produzieren. Obwohl es ein Kanal ist, ist auch dieser sehr schön bei morgendlicher Ruhe und Idylle zu genießen.
Nachdem wir den Kanal nach ungefähr einer Stunde passiert hatten, erreichten wir den Schlänitzsee.
3. Trinkpause!

Halbzeit

Danach bogen wir ab in die Wublitz. Der natürlichste und ursprünglichste Teil der Tour. Angel raus und ein paar Würfe gemacht. Leider waren nur ein kleiner Barsch und ein Fehlbiss, vermutlich ein Hecht, dabei. Ab dem Moment des Einfahrens in die Wublitz trat die Tiefenentspannung ein. Man sollte nicht nur – man muss etwas vom Gas gehen, um diesen Ort zu genießen zu können. Ansonsten verpasst man Tiere wie den Seeadler, weiße Fischreiher und Eisvögel, um nur einige zu nennen. In der Wublitz gibt es wenige Stellen zum Anlanden. Aber da es sie gibt, sollte man hier den ersten Zwischenstopp einlegen und sich etwas hinter die Kiemen werfen. Bei uns waren es Studentenfutter, Ananas und Möhre.

Zurück in die Zivilisation

Nach der Wublitz gelangt man in den Zernsee, wo interessante Krautfelder zum Bestaunen waren. Meine Freundin sah neben den kleinen Fischen auch einen großen Hecht, der „bestimmt einen Meter groß“ war.
Dann passiert man die  Eisenbahnbrücke bei Werder. Hier ist Vorsicht geboten, da es hier viele und leider auch oft rücksichtslose Bootsfahrer gibt. Am rechten Ufer entlang fährt man auf der Regattastrecke und hat die Insel Werder zur linken und Werder Stadt zur rechten Seite.
4. Trinkpause!
Durch eine kleine Brücke hindurch, die die Insel Werder vom mit dem „Festland“ verbindet, kommt man zur großen Baumgartenbrücke und ab da an in den Schwielowsee. Nun obliegt es dem Paddler selbst, ob er sich bei viel Schiffsverkehr durch das Caputher Gemünd drängeln will oder links gehalten durch den djungelartigen Wendorfgraben. Uns fiel die Entscheidung nicht schwer!

Endspurt

Auf dem Petzinsee angekommen trafen wir witzigerweise noch gute alte Bekannte, plauschten ein bisschen und setzen unsere Reise nach einer kleinen Trinkpause fort. Auf dem Templiner See angekommen, bereiteten wir uns schon seelisch und moralisch auf das Ende der Tour vor: „Endlich, das Ende ist in Sicht!“
Nachdem man doch recht erschöpft war, überkam einen ein Motivationsschub. Man konnte auch wieder lachen, was zwischendurch aufgrund der Anstrengungen abhanden gekommen war 🙂
Man durchfährt auf dem Templiner See noch eine letzte Brücke, und dann fast symbolisch entlang der Trainingstrecke der Ruderer und Kanuten am Luftschiffhafen. Hie wurden wir durch die Bootswellen von hinten Richtung Ziel angeschoben, und erreichten nach insgesamt 9 Stunden und 11 Minuten wieder erschöpft, ausgelaugt und seeeeehr glücklich die SUP TRIP Station!
Resümee: Eine Tagestour lohnt sich, wenn man Zeit mitbringt, vorbereitet ist (Training und Nahrung) und den Spaß nicht zu kurz kommen lässt!!!!