SUP im Winter

SUP TRIP -Stand Up Paddling Schule in Potsdam und Berlin

Ganzjährig mit Stand Up Paddling auf dem Wasser unterwegs

Stand Up Paddling ist ein Sommersport – zumindest würden das die meisten behaupten. In unseren Breitengraden würde das maximal 6 Monate bedeuten und somit eine fürchterliche Vorstellung – das ist doch viel zu kurz! Leider gelingt es zudem den wenigsten von uns, die restlichen 6 Monate irgendwo im Süden zu verbringen. Das Spektrum von SUP ist aber viel größer.

Meine persönlichen Anfänge im SUP verdanke ich meinem besten Freund. Im Herbst 2012 war ich begeistert von SUP und wollte unbedingt im Winter weiter paddeln. Ein eigenes Board konnte ich mir jedoch spontan nicht leisten, und somit hatte ich großes Glück, dass er eine Frostbeule ist und mir sein Board für den Winter ausgeliehen hat. Den ganzen Winter über ging ich mindestens einmal in der Woche Stand Up Paddeln. Danke dafür!

SUP im Winter ist etwas ganz besonderes!

Im Kopf bringt niemand Winter und Wassersport zusammen, dieses Konzept existiert nicht. Das ist an sich verständlich, reicht uns doch der feste Aggregatzustand von Wasser für die klassischen Wintersportarten völlig aus. Aber genau in diesem scheinbaren Gegensatz liegt die Faszination und auch das enorme mentale Wachstum, was Du mit Stand Up Paddling im Winter erleben kannst. Du verlässt Deine Komfortzone! Als Einsteiger hast du den Vorteil, dass das Wasser frei von anderen wellenbringenden Wasserfahrzeugen ist. Alles um Dich herum strahlt eine unheimliche Ruhe aus, nicht einmal Vögelgezwitscher ist zu hören. Das überträgt sich sofort auf Dich und entspannt Deinen Kopf, was sich wiederum auf Deinen gesamten Körper auswirkt. Balance ist dadurch viel einfacher zu finden. Mein mit Abstand schönstes Erlebnis im Winter war im leichtem Schneefall, die Sonne blinzelte durch die Wolken hindurch und ich gleite auf herrlich glattem Wasser mitten in der Natur dahin – ein Traum!
Nach Deinem ersten Mal Stand Up Paddling im Winter wirst Du stolz wie Bolle sein, und das zu Recht! Du hast Dich überwunden und bist über Dich hinausgewachsen. Stand Up Paddling kann durchaus ein Ganzjahressport sein, zumindest solange Eis uns nicht einen Strich durch die Rechnung macht. Und damit Du sorglos starten kannst, gilt es auch einiges zu beachten.

SUP Bekleidung und Equipment im Winter

Auch hier gilt wie immer im Outdoorsport: Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur die falsche Kleidung!

Ohne passende Ausstattung ist SUP im Winter tatsächlich ein nicht wenig gefährliches Unterfangen. Neoprenanzüge sind in unseren Augen bei SUP auf Flachwasser generell ein absolutes Tabu. Hast Du schonmal einen Segler mit Neoprenanzug gesehen? – Ich nicht. Das liegt daran, dass wir Sport AUF dem, und nicht IM Wasser machen. Neopren funktioniert aufgrund einer Wasserschicht zwischen Haut und Anzug. Ist diese Schicht nicht durch Wasserkontakt vorhanden wird sie durch Schweiß ersetzt und das ist unangenehm, davon abgesehen, dass man den Anzug nach jeder Nutzung waschen müsste, was die Lebenszeit stark verkürzt. Im Neoprenanzug muss man sich durchgehend bewegen um nicht abzukühlen. Tut man das nicht führt die Feuchtigkeit zur Kondensationskälte, verstärkt durch Wind zum Wind Chill Effekt, und das kann schnell zu gefährlichen Unterkühlungen führen. Damit ist der Neoprenanzug die bessere Wahl für SUP beim Wellenreiten im Meer oder im Wildwasser. Bevor Du allerdings in Skihose und -jacke aufs Board steigst, ist der Neoprenanzug noch die bessere Wahl. Dann entferne Dich aber nie zu weit vom Startpunkt. Warst Du einmal damit im Wasser, kühlst Du trotzdem relativ schnell ab und solltest Dir umgehend trockene Kleidung anziehen.

Für unser Einsatzgebiet nutzen und empfehlen wir bei SUP TRIP ausschließlich TROCKENANZÜGE. Durch Manschetten an Armen, Beinen und Hals ist es fast unmöglich, dass Wasser eindringt. Du kannst also im Wasser liegen und kommst trocken wieder heraus. Einzig wärmende Thermowäsche und Funktionsbekleidung ist notwenig zum Drunterziehen, damit steht dem Spaß nichts mehr im Weg.
Empfehlen können wir Trockenanzüge von DryFashion (ab 409€), Starboard (ab 599€) und Supskin (ab 699€). Diese kannst Du natürlich bei uns testen. Hier ein Video zum Trockentest, ein offizieller Test wird folgen:

Die Extremitäten kühlen am leichtesten ab

Füße, Hände und Kopf müssen natürlich ebenfalls geschützt werden. Um die Frage vorwegzunehmen: Deine FÜSSE können bei Wassersport grundsätzlich nur schwer trocken bleiben! Dazu sind vollständig gummierte Neoprenschuhe oder wasserdichte Schuhe notwendig. Sobald Du aber bei unruhigem Wasser unterwegs bist, wird auch hier irgendwann Wasser eindringen. Neoprenschuhe können im Winter gar nicht dick genug sein – 6mm kombiniert mit speziell kaschierten Innenstoffen, Titanbeschichtung, Füßlinge aus wasserdichtem Material, Funktionssocken aus Merinowolle, Neoprensocken oder vollständig versiegelte Neoprenschuhe, halten die Füße bis maximal 2h auf annehmbaren Temperaturen (jedoch nicht „warm“ 😉 ). Jede Kombination ist denkbar und jeder sollte seine bevorzugte Variante durch ‚Trial and Error‘ finden. Eine dicke Sohle hilft in jedem Fall dabei, die Auskühlung von unten stark zu reduzieren, weswegen ich selbst bei Minusgraden auf meine Kombination aus 2mm Neoprensocken und Salomon Schuhen setze.

Bei den HÄNDEN empfehlen wir möglichst dünne Neoprenhandschuhe. Dünn, weil man mit dicken Handschuhen das Paddel nicht mehr vernünftig greifen kann und die Unterarme schnell ermüden. Die Blutzirkulation ist dann nicht mehr optimal und dadurch kühlen die Hände unter Umständen wiederum noch schneller ab. Es gibt sogar Handschuhe mit freier Handfläche. Das ist bis zu bestimmten Temperaturen ideal. Ich persönlich verzichte bei Temperaturen über 0°C  komplett auf Handschuhe. Wichtig ist hauptsächlich, dass der ganze Körper ordentlich heizt, Du also schon vor dem Paddeln Deinen Kreislauf auf Touren bringst.

Über den KOPF verlieren wir am schnellsten Wärme. Idealerweise kommt hier eine Neoprenmütze zum Einsatz. Alle Neoprensachen haben den Vorteil, dass sie trotz Wasser noch etwas Kälteschutz bieten, Wollsachen hingegen gar nicht. Der Nachteil ist allerdings ein stärkerer Hitzestau. Wenn man sich sicher ist nicht reinzufallen, ist Baumwolle meine erste Wahl.

Bekleidung für Winter SUP in Potsdam, Berlin und Brandenburg

Sicherheitsfaktoren beim Winter SUP

  • wärme Dich vor dem Paddeln ordentlich auf
  • gehe nicht allein aufs Wasser
  • wenn Du doch alleine rausgehst, dann nenne jemanden ein Zeitfenster Deiner Rückkehr
  • verwende eine Leash (Verbindungsleine zwischen Fußgelenk und Board), damit ein Board immer bei dir bleibt
  • trage eine Restube – die gelbe Röhre fällt im Notfall stark auf und du hast eine Pfeife dabei
  • bleibe bevorzugt in Ufernähe
  • meide die Überquerung großer Wasserflächen
  • nimm ein wasserdichtes Telefon mit oder verpacke Dein Alltags-Handy wasserdicht
  • wähle leuchtende Farben bei der Bekleidung
  • gehe nicht bei starkem Wind paddeln
  • beachte unbedingt den Naturschutz (beispielsweise winterliche Ruhezonen für Vögel)

So sieht SUP im Winter aus…

Alle Angaben sind ohne Gewähr. Sämtliche hier genannten Empfehlungen zu SUP im Winter gehen aus persönlichen Erfahrungen hervor. Für weitere Fragen steht Dir das Team von SUP TRIP jederzeit zur Verfügung.